Clubabend am 09.09.2019 Wir schweigen nicht länger - auch nicht in der Kirche

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Ein Clubabend zum Thema "Maria 2.0" und "Maria, schweige nicht!".

Die Referentinnen  (Foto: Kerstin Bause)
Die Referentinnen (Foto: Kerstin Bause)

Der KDFB-Diözesanverband Köln hatte zum Thema Maria 2.0 „Wo stehen wir und wie geht’s weiter?“eingeladen und konnte viele interessierte Frauen zur Veranstaltung begrüßen. Doris Bauer, Mitinitiatorin der Aktionen zu Maia 2.0 in der Gemeinde St. Agnes in Köln und Maria Mesrian, Theologin und Initiatorin der Aktion in Brauweiler berichteten sehr begeistert und bewegend über ihr Engagement.

Anfangs beantworteten sie die Frage, worin ihre Motivation zur Beteiligung an Maria 2.0 bestand. Beide schilderten, dass sie in verschiedenen Punkten, zum Beispiel bei der Zulassung von protestantischen EhepartnerInnen zur Kommunion, zunehmend eine barmherzige Kirche vermissten. Und auch der Umgang mit sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche nach Veröffentlichung der MHG Studie machte beide fassungslos. So traf die Initiative der Münsteraner Frauen, die im Frühjahr „Maria 2.0“ vorstellten, auf fruchtbaren Boden und die Frauen waren sich sicher: Jetzt ist Zeit zu handeln und wir versuchen, mit der Aktion Veränderungen in unserer Kirche anzustoßen. Mit der Initiative Maria 2.0 und deren Forderungen haben sie eine Stimme bekommen. Das Schweigen hatte ein Ende.

Postkarten zu "Maria, schweige nicht!" (Foto: Kerstin Bause)

Seitdem ist viel passiert: Beide haben in der Streikwoche im Mai auf die Kritikpunkte hingewiesen, die Maria 2.0 in den Fokus gestellt hat (Kein Amt mehr für diejenigen, die andere geschadet haben an Leib und Seele oder diese Taten geduldet oder vertuscht haben, die selbstverständliche Überstellung der Täter an weltliche Gerichte und uneingeschränkte Kooperation mit den Strafverfolgungsbehörden, den Zugang  aller getauften und gefirmten Katholik*innen zu allen Ämtern der Kirche, die Aufhebung des Pflichtzölibats und die Ausrichtung kirchliche Sexualmoral an der Lebenswirklichkeit der Menschen), im Juli wurde das Magdalenenfest mit vielen Teilnehmenden zum zweiten Mal gefeiert. Beide sind mit vielen Menschen in Kontakt gekommen, die sich solidarisch gezeigt haben. Und es ist ihnen sehr wichtig, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, auch wenn diese ihre Ansichten nicht teilen. Ihr Ziel ist es, eine offenere, barmherzigere und geschwisterliche Kirche zu gestalten, in der vielfältige Möglichkeiten zugelassen werden, den eigenen Glauben zu leben und Kirche mitzugestalten. Der gleichberechtigte Zugang von Frauen zu allen Ämtern gehört selbstverständlich zu dazu.

Im Herbst stehen weitere Aktionen an, mit denen die Initiative Maria 2.0 ihre Anliegen in die Öffentlichkeit tragen will: In Köln steht dabei die Menschenkette um den Dom im Fokus: Steht auf, schweigt nicht! Herzliche Einladung, seien auch Sie am 22.09. um 12.05 Uhr Teil der Kette!
Der KDFB startete zum Fest Mariä Namen am 12.09.2019 eine bundesweite Postkartenaktion. Sie steht unter dem Motto „Dazu schweige ich nicht“. Im Mittelpunkt steht das Engagement für eine glaubwürdige und zukunftsfähige Kirche. Auf den Postkarten haben auch während des Clubabends viele Teilnehmerinnen notiert, zu welchen Themen sie nicht mehr schweigen wollen und wo sie sich Veränderungen in ihrer Kirche wünschen.

Kerstin Bause

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