Maria 2.0 und der KDFB Diözesanverband Köln fordern Veröffentlichung des Rechtsgutachtens

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Social Media Kampagne soll Druck auf die Bistumsleitung erhöhen

Köln, 29.10.2020 - Die Initiative Maria 2.0 Rheinland und der Diözesanverband Köln des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) fordern die sofortige Veröffentlichung des Gutachtens der Münchner Anwaltskanzlei Westphal, Spilker, Wastl, das im Jahr 2018 durch Kardinal Rainer Woelki in Auftrag gegeben wurde. Eine Social Media Kampagne soll den Druck auf die Bistumsleitung erhöhen. Unter den Hashtags #rausmitderakte, #übernehmtverantwortung, #nichtinmeinemnamen, #nichtmeinekirche auf Instagram und Facebook können sich alle engagierten Menschen solidarisieren.

Das Gutachten sollte den Umgang mit Fällen sexualisierter Gewalt durch Kleriker im Erzbistum Köln untersuchen. Die Ergebnisse liegen seit März vor, die Veröffentlichung wurde wegen rechtlicher Einsprüche ehemaliger und aktiver Kölner Kirchenfunktionäre verschoben.

Mit der Kampagne wollen Maria 2.0 und der KDFB deutlich machen, dass Vertuschungs- und Verzögerungstaktiken nicht mehr toleriert werden. „Wir werden nicht mehr schweigen, denn unser Schweigen würde uns zu Mitkomplizinnen eines Systems machen, das ohne Rücksicht auf die Betroffenen agiert und an toxischen Machtstrukturen festhält. Als Christinnen sehen wir uns dazu verpflichtet, auf diese Missstände hinzuweisen, weil sie im Gegensatz zur Botschaft des Evangeliums stehen.“, so Rotraut Roever-Barth, Diözesanvorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes Köln.

Die Zurückhaltung des Gutachtens wird laut den Initiatorinnen der Kampagne weder den Opfern noch den Katholikinnen und Katholiken im Erzbistum Köln gerecht. „Eine vollmundig
angekündigte ‚lückenlose Aufklärung’, die Kardinal Rainer Woelki zugesagt hat, sieht anders aus. Wir schämen uns für dieses Vorgehen der Bistumsleitung. Es ist offenkundig, dass aus Angst vor der Wahrheit die Veröffentlichung des Berichts weiter verzögert wird.“ , so Bernadette Rüggeberg, Sprecherin der Initiative Maria 2.0. „Das werden wir nicht weiter hinnehmen. Die Bistumsleitung muss die nötigen Konsequenzen aus diesem Gutachten ziehen. Rücktritte sind eigentlich selbstverständlich.“, so Rüggeberg weiter.

Rechtliche Bedenken aus Sicht derer, die verantwortlich für den Umgang mit den Tätern waren, dürfen nicht über die Maxime der Transparenz gestellt werden. Das nicht nur die Fälle sexualisierter Gewalt, sondern auch deren Vertuschung durch Kirchenfunktionäre systemische Ursachen hat, wird am Beispiel des Erzbistums Köln sehr deutlich. Erzbischof Stefan  Heße, von 2006-2012 Personalchef im Erzbistum Köln handelte nach eigenen Aussagen immer im Wissen der Personalkonferenz, der auch der amtierende Erzbischof Kardinal Rainer Woelki sowie derheutige Weihbischof Dominikus Schwaderlapp als Generalvikar angehörten.

Ansprechpartnerin: Maria Mesrian

Beteiligungsmöglichkeiten

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Instagram: maria2.0erzbistumkoeln

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